Spätestens in der zweiten Kalenderwoche des neuen Jahrzehnts sind unsere Wohnungen wieder „ent-weihnachtet“ und alles steht auf Anfang. Der Beginn eines neuen Jahres weckt ins uns dabei auch immer den Wunsch nach Veränderung, doch scheint das Umstyling der eigenen Räumlichkeiten oft mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. An dieser Stelle sei verraten: Ist es nicht! Tatsächlich sind für ein Umstyling, das selbst dem Unaufmerksamsten Ihrer Besucher ins Auge springen würde, nur sechs Schritte und ein Wochenende nötig. Lassen Sie uns 2020 nun also auch bei Ihnen empfangen.

1. Kann das weg?
 
Dass das strukturierte, regelmäßige und vor allem ehrliche Ausmisten das ultimative Interior-Geheimnis ist, weiß spätestens seit dem Netflix-Erfolg der japanischen Buchautorin Marie Kondo und ihrer KonMarie-Methode jeder! Die wichtigsten Regeln: Es wird nicht nach Raum-, sondern nach Sachkategorien ausgemistet. Heißt, dass mit dem Aufräumen der Kleidung im Kleiderschrank auch alle anderen Textilien in der Wohnung dran sind. Nur so entsteht ein Überblick über die eigenen Besitztümer, der dann erlaubt, richtig auszumisten. Besonders interessant: die Kategorie „Komono“. Damit gemeint ist sämtlicher Kleinkram wie alte CDs, Notizbücher oder Accessoires. Gerade hier kann leicht Platz für Neues geschaffen werden.
2. Geschicktes Neu-Arrangieren
Vasen, Kerzen, Accessoires – es sind die kleinen Dinge in unseren Wohnungen, die einen einzigartigen Charakter schaffen und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Doch stehen Ihre Lieblinge bereits am idealen Ort? Beim Neu-Arrangieren kann Folgendes helfen: Sammeln Sie alle Dekorationen an einem Ort und lassen Sie die leeren Tische, Kommoden und Fensterbänke auf sich wirken. Kommt die blaue Vase aus Marrakesch an einem anderen Ort vielleicht viel besser zur Wirkung? Passen manche Objekte, die zuvor an anderen Orten standen, nun vielleicht als neue Deko-Gruppe zusammen? Holen Sie das Beste aus dem bereits Vorhandenen heraus.
3. Vielen Dank für die Blumen!
Beim Neu-Arrangieren ausgenommen sind hingegen unsere grünen Mitbewohner. Zu hoch ist hier die Gefahr, dass die Zimmerpflanzen zu sensibel für einen Umzug sind und eingehen. Dennoch verleiht Räumen nichts einfacher Wohnlichkeit als Pflanzen und Blumen. Wer sich nun um deren Lebenserhaltungsmaßnahmen sorgt, kann aufatmen: Trockenpflanzen wie das amerikanische Pampasgras oder unechte Arrangements aus Bromeliengewächsen sind voll im Trend. Versuchen Sie dabei neue Formen der Präsentation als den schnöden Topf zu finden. Auch hängend oder auf verschiedenen Ebenen verteilt können Pflanzen überzeugen.
 
 
4. Farbe, Farbe an der Wand 
Ob beruhigendes Tannengrün, mystisches Dunkelbau oder vor Kraft nur so strotzendes Purpur – dunkle Farben an der Wand sind ein mutiger Schritt, den immer mehr Interior-Fans auch in ihrer eigenen Wohnung gehen. Zu Recht! Die dunklen Flächen verstärken jede im Raum vorhandene Farbe und schenken wie nichts Anderes Kontrast und optische Tiefe. Auch und gerade in kleinen Räumen kann sich eine 1-tägige Streich-Aktion dadurch unglaublich lohnen. Wichtig zu beachten: Lassen Sie bei den jeweiligen Wand- und Deckenabschluss einen weißen Rahmen. Dieser „Stuck-Effekt“ erleichtert nicht nur das Streichen, sondern lässt unsere Räume höher und luftiger wirken.
 

5. Galerieeröffnung im Wohnzimmer
Auch für Ihre Wandbilder- und Dekorationen kann das Prinzip des Neu-Arrangierens einen ganz erheblichen Effekt haben – ganz egal, ob Sie tendenziell eher schon zu viel oder noch zu wenig an der Wand haben. Machen Sie sie frei! Hängen Sie alles ab! Betrachten Sie Ihre Kunstwerke als Ganzes! Dieser Schritt eignet sich übrigens auch hervorragend, um neue Bilder in Ihre Galerie aufzunehmen oder Alte zu entfernen. Wie oft sehen Sie beim Insta-Stöbern oder auf Flohmärkten ein Bild, das Ihnen gefällt, aber meinen, keinen Platz mehr dafür zu haben? Höchstwahrscheinlich ist das nur zutreffend, weil es in Ihrer aktuellen Hängung keinen Platz findet. Hier hilft das Neu-Arrangieren. Ob Statement-Einzelhängung, Kanten- oder Reihenhängung, harmonische Rasterhängung, Bilderleiste oder nur an die Wand gestellt – die neuen Perspektiven, in denen Sie ihre Bilder sehen werden, machen das Umstyling so richtig dynamisch.
 
6. Kontraste machen reich
Der größte Vorteil, wenn man Dekorationen und Bilder für ein Wochenend-Umstyling aus dem Raum zunächst entfernt und sammelt, ist der unverstellte Blick auf das, was übrigbleibt: Möbel, Vorhänge, Kissen, Decken, Bettwäsche etc. – um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, sollten Sie bei genau diesen Dingen ansetzen. Kontraste, die wirklich ins Auge springen und damit überhaupt erst die Definition als Solche erfüllen, entstehen nämlich nicht durch eine neue Vase. Nur Mut! Experimentieren Sie für einen Sofa-Bezug oder Vorhänge mit Stoffen, die sich in Optik und Haptik vom Bisherigen unterscheiden. Sind beim Umstyling auch großflächigere Bereiche Ihrer Räumlichkeiten involviert, starten Sie 2020 nach nur einem Wochenende mit einem Zuhause, das Sie wieder inspiriert.
Über die Autorin
Die Geschäftsführerin der Dekoria GmbH leitet mit ihrem Gespür für Farben, Formen und Stoffe die Traditionsmarke seit ihrer ersten Stunde auf dem deutschen Markt. Vor über zehn Jahren folgte die studierte Germanistin ihrer Leidenschaft für Inneneinrichtung und ist seitdem angetrieben von der Suche nach dem gewissen Etwas. Katarzyna Kolenda ist es, die die Stoffe für die nächsten Dekoria-Kollektionen auswählt, jeden Schritt der Fertigung begleitet und Trends auf diesem Wege nicht nur aufgreift, sondern selbst kreiert.